Ophelia Scale - die Sterne werden fallen

OPHELIA SCALE

Die Sterne werden fallen

Von Lena Kiefer

Ist der dritte und finale Band der Ophelia-Scale-Trilogie. Wie schon die beiden ersten Teile ist auch dieser Teil beim cbj-Verlag erschienen (gehört zum Randomhouse-Verlagshaus) und das am 11. November 2019. Den Titel gibt es bis jetzt nur als Hardcover mit 512 Seiten. Die Trilogie gehört in das Genre Science-Fiction und ist eher für Heranwachsende geschrieben. Das Buch kostet 18,00€.

Hier der Klappentext:

Kann ihre Liebe dem Hass trotzen und den Tod besiegen?

Ophelia befindet sich nun endgültig zwischen den Fronten. Die regierungstreuen Anhänger der Abkehr von jeder Technologie und die Widerstandsgruppe ReVerse bekämpfen sich mit allen Mitteln. Letztere wird inzwischen vom mächtigsten Gegner der königlichen Familie angeführt. Als die Stimmung in der Bevölkerung umzuschlagen droht, muss der König alles auf eine Karte setzen. Und Ophelia muss sich entscheiden, was sie bereit ist zu opfern, wenn sie ihre große Liebe und ihr Land retten will.

Meine Meinung:

Erstmal muss ich erwähnen, dass ich die ersten beiden Teile unglaublich gut fand und daher, hatte ich auch sehr hohe Erwartungen an das Finale. Als ich mit lesen anfing war ich hin und weg, die erste Hälfte war wirklich traumhaft und ich war in der Welt drin und wer die Vorgängerteile kennt, weis wie gut und realistisch und detailliert die Zukunft aufgebaut ist. Die Charaktere waren immer noch die wunderbaren Charaktere, welche ich kennen und lieben gelernt habe. Es war wirklich schön. Aber dann ging es, zumindest für mich, immer mehr bergab. Warum ich so gefühlt habe, lässt sich aber nicht ohne Spoiler erklären. Für die, die keine Spoiler wollen, bekommen hier meine endgültige Bewertung von

3 von 5 Sternen. Ich war wirklich enttäuscht von den Entwicklungen zum Ende hin, es wurden Charaktere wird eingeführt, die ich schon verabschiedet hatte und ich es für notwendig entschieden habe. Vergangen Ereignisse ständig erwähnt, aus denen, dann aber nicht wirklich etwas gemacht wurde. Das letzte Kapitel hat mir dann den Rest gegeben, da saß ich kopfschüttelnd davor.

So aber hier werden jetzt konkrete Geschehnisse genannt:

SPOILER

Also, im letzten Teil wurde Leopold getötet, es gibt zwar keine Laiche, aber alle wissen, er ist tot und wird nicht wiederkommen. Für mich war das erst hart, aber ich fand es gut. Es war die Chance für Lucien sich charakterlich weiterzuentwickeln und an sich selbst und seinen Aufgaben zu wachsen. Aber das wurde ihm dann wieder genommen, denn Leopold wurde nur entführt und nicht getötet. Der Entführer braucht Leopold nämlich noch, warum ist mir allerdings schleierhaft, da der Entführer ja noch mehr Staatsoberhäupter entführt und sie alle braucht, was er aber außeracht lässt, ist, dass Lucien jetzt König ist, also braucht er ihn, warum dann Leopold behalten. Das hat für mich keinen Sinn ergeben, außer das Lucien von der „Last“ des Königsein befreit. War für mich einfach ein unnötiger deus-ex-machina-Moment. Es hat mich auch aus dem Realismus der Welt geholt, weil damit für mich, Ereignisse keine Konsequenzen haben und am Schluss dann doch alles genauso gut wird wie in einem Märchen. Die Bösen sind besiegt und alle leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage, da gibt es einfach keine Tragweite mehr.

Der nächste Punkt, der mir sauer aufgestoßen ist, ist die Verbindung und die Freundschaft zwischen der OmnI und Ophelia. Im Grunde finde ich die ziemlich spannend und interessant. Allerdings ist mir das ständige bloße erwähnen zu wenig. Ein kleiner Rückblich oder eine kurze Szene wäre super um noch tiefer einzutauchen. Die Freundschaft zwischen Ophelia und OmnI war nicht wirklich greifbar. Es hat sich zum Schluss eher wie eine Legende angefühlt wie eine wahre Begebenheit. Wenigstens beim großen Aufeinandertreffen zum Schluss hätte ich eine kurze Erinnerung mit den beiden gut gefunden. Die Bindung der beiden war einfach nicht greifbar und hat sich nicht real angefühlt.

Dann mein größter Minuspunkt, das Finale, das Aufeinandertreffen von Ophelia und der großen mächtigen OmnI, fand ich ziemlich enttäuschend. Und um vollkommen ehrlich zu sein, fand ich es unlogisch. Warum hat sich die OmnI einfach ausgeschalten, nur weil Ophelia bereit war sich zu opfern, da kommt wieder der letzte Punkt ins Spiel, die beiden haben keine richtige Verbindung mehr und dann ist sie, die OmnI, einfach weg. Ziemlich enttäuschend. Mehr möchte ich dazu gerade nicht sagen, weil ich hinter der Tastatur spüren wie mich dieses Ende aufregt.

Zum runterkommen hier zwei Punkte, die mir gefallen haben:

Erstens Ophelias Rede in Brighton am Pier, die fand ich wirklich berührend und ich hatte sogar ein Tränchen im Auge, die war so gut. Der zweite Punkt sind die Gespräche zwischen Ophelia und Lynx. Lynx allgemein ist ein ziemlich guter Charakter, den ich schnell ins Herz geschlossen habe.

Nochmal meine Bewertung:

3 von 5 Sternen.

Die erste Hälfte ist wirklich gut, in der zweiten Hälfte nimmt es aber drastisch ab und zum Schluss war ich einfach enttäuscht.

Ophelia Scale - der Himmel wird beben

OPHELIA SCALE

DER HIMMEL WIRD BEBEN

Allgemeine Informationen:

Der Himmel wird beben ist der zweite Teil der Ophelia Scale Trilogie. Die Autorin der Trilogie heißt Lena Kiefer und die Trilogie ihr Debut. Erschienen ist die Trilogie beim cbj-Jugendbuchverlag und das am 26. August 2019. Das Buch ist erhältlich als Hardcover mit Schutzumschlag und kostet 18,00 €. Der Roman hat 496 Seiten und gehört in das Genre Jugendbuch, Science-Fiction mit ein bisschen Dystopie vielleicht.

Inhaltsangabe:

Die 18-jährige Ophelia ist zum Tode verurteilt. Im Auftrag des Widerstandes hat sie einen Anschlag auf den König verübt. Ihre Liebe zu dessen Bruder Lucien hat sie ebenso geopfert. Doch dann bietet ihr Phoenix, der Chef des Geheimdienstes, einen Handel an: Wenn sie bereit ist, sich bei ihren Freunden von ReVerse als Spionin der Regierung zu betätigen, kann sie ihr Leben und das ihres besten Freundes retten. Nun muss Ophelia sich entscheiden – zwischen ihren Gefühlen und dem Glauben, was sie für richtig hält.

Meine Meinung (allerdings nur kurz):

Ich bin begeistert, wie auch schon der erste Band, hat der zweite Band mich absolut gefesselt und vor den Seiten gebannt. Ich konnte das Buch gar nicht mehr weglegen. Sowohl weil, ich von dem guten und positivem, welches passiert ist einfach nicht genug bekommen konnten, also auch weil, die schlimmen, negativen und bedrückenden Szenen kein Erbarmen mit mir hatten. Allerdings muss ich sagen, dass ich ein zwei Szenen vermisst habe, die sich zeitlich zwischen Teil eins und Teil zwei zugetragen haben, die ich gerne gelesen hätte, aber das soll keine Kritik sein, sondern nur der Wunsch einer Leserin, die gar nicht genug bekommen kann. Eine dieser Szenen wäre gewesen, wenn Ophelia unter Schmerzen gesteht, dass sie ein super optimiertes Gehirn hat. Ich hätte einfach gerne die Reaktionen von Phoenix und den restlichen Schakalen und vor allem die von Leopold und Lucien gesehen. Ein kleiner Trost war, dass es zumindest kurz angerissen wird. Die Zeit bei den Rebellen zieht sich an manchen Stellen etwas, für meinen Geschmack. Aber das Erscheinen einer bestimmten Person hat mich ziemlich gefreut und die Handlung dann auch weiter vorangetrieben. Ein Teil, relativ am Ende des Buches, hat mir viel Genugtuung verschafft, als zum Beispiel ein zwei Charaktere, das zeitliche Segnen, die ich nie besonders leiden konnte und ich einfach ein schlechtes Gefühl bei ihm hatte. Auch der anderen Seite wurde mir ein Charakter genommen, den ich stets interessant und wunderbar fand. Was mich milder stimmt, ist die Tatsache, dass vielleicht doch nicht alles von ihm verschwunden ist.

Fazit:

Super Vorsetzung, die einem Lust auf mehr macht.

5 von 5 Sternen

Der dunkle Schwarm

DER DUNKLE SCHWARM

Ist ein audible exklusiv Hörbuch, bedeutet es ist nur auf audible verfügbar und nur als Hörbuch zu haben. Ihr müsst, um es zu hören, also einen Account anlegen, bzw. könnt euch mit euren Amazon-Account anmelden, da die Unternehmen zusammengehören. Geschrieben wurde das Hörbuch von einer meiner liebsten Autoren zurzeit, Marie Graßhoff. Der dunkle Schwarm ist aufgebaut wie eine Serie. Jedes Kapitel entspricht einer Folge mit einer Laufzeit von einer Stunde. Die erste Staffel (der dunkle Schwarm) besteht aus 10 Folgen. Daraus ergibt sich auf die Laufzeit von etwas mehr als 10 Stunden.

So viel zu den allgemeinen Informationen, jetzt zu etwas ebenfalls Wichtigem:

Die Inhaltsangabe:

Im Jahr 2100 können Menschen ihr Bewusstsein mittels Implantaten zu “Hive Minds” verbinden. Die Programmiererin Atlas Lawson profitiert davon gleich doppelt: Tagsüber arbeitet sie für den größten Hive-Entwickler. Nachts betreibt sie unter dem Deckmantel “Oracle” einen lukrativen Handel mit Erinnerungen, die sie aus Hive-Implantaten stiehlt. Nur ihr Androide Julien weiß von ihrem gefährlichen Doppelleben. Bis der Industriellensohn Noah Levy sie aufsucht und alle drei in eine gnadenlose Intrige verstrickt werden. Welche Rolle spielt Atlas’ ungeklärte Herkunft dabei? Und weiß jemand von der einmaligen Fähigkeit, die sie um jeden Preis geheim halten will?

Meine Meinung: (fällt allerdings ziemlich kurz aus und ist auf das wesentliche beschränkt, da mir gerade der Antrieb für eine lange Rezension fehlt)

Die Idee der düsteren Zukunft ist erst ein wenig bedrückend, doch in meinen Augen auch ziemlich realistisch. Dann die Charaktere, davon gibt es einige, darunter auch die drei Hauptcharaktere: Atlas Lawson, Julien und Noah Levy. Dazu noch einige Nebencharaktere. In meinen Augen sind alle Figuren wirklich gelungen. Alle handeln wirklich konstant und ihren Moralvorstellungen, nach ihrem eigenen Gewissen. Das finde ich super, ich kann bei allen nachvollziehen warum sie so handeln, das finde ich wirklich gut und einer der großen Pluspunkte. Der nächste groß Pluspunkt ist der Aufbau der Welt. Wie schon erwähnt, spielt sie in der Zukunft, im Jahr 2100. Die Entwicklungen, die hier angebracht werden beruhen nicht auf wilden Fantasien, sondern auf jetzt schon begonnen Entwicklungen.

Insgesamt finde ich die Handlung spannend, allerdings braucht es Zeit, bis sie wirklich Fahrt aufnimmt.

4 von 5 Sternen

ACHTUNG: Kleiner Spoiler-Teil

Am Ende fand ich eine Enthüllung, allerdings dann doch ein bisschen lamm. Für mein persönliches Empfinden. Ich hätte einen Klon oder ein neuartiges Experiment spannender und interessanter gefunden. Allerdings bringt diese Entscheidung auch wieder ein Stück unserer aktuellen Welt in die Geschichte und beschreibt, wie es immer noch die gleichen menschlichen Probleme gibt, die es auch bei uns gibt.

Auch den Tod von Julien fand ich ein bisschen komisch, hätte Atlas ihn nicht in den Supercomputer hochladen können und ihn dann später auf einen neuen Androiden herunterladen können. Vielleicht will ich auch einfach nicht akzeptieren, dass dieser wundervolle und doch so menschliche Charakter nicht mehr da ist und er in der zweiten Staffel nicht mehr dabei sein wird. Was so gesehen ein großer Pluspunkt ist, denn wer liebt es nicht, mit den man Figuren mitfiebern kann.

Cyber Tribs

CYBER TRIBS

Ist der zweite Teil der Neon-Birds-Trilogie von Marie Graßhoff. Der Roman ist, wie der erste Teil auch im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Erschienen ist das Buch am 29. Mai 2020 und hat 445 Seiten, der Preis für den Roman als Paperback beträgt 15 €.

Hier der Klappentext:

Im Jahr 2101 hat die Menschheit nach erbitterten Kämpfen gegen die künstliche Intelligenz KAMI einen herben Rückschlag erlitten. Millionen wurden von ihrem technologischen Virus infiziert und verloren jeglichen eigenen Willen. Während auf der ganzen Welt nach einem Heilmittel geforscht wird, versucht die Kämpferin Andra hingegen Kontakt mit KAMI aufzunehmen — überzeugt davon, dass das Programm eine Persönlichkeit entwickelt hat …

Da ich vorhabe nachdem der dritte Teil erschienen ist die Reihe als Ganzes zu rezensieren und ich eine ausführliche Rezension für Mittelteil immer als etwas unnötig empfinde, kommt hier nur eine kleine feine Kurzrezension, damit ihr wisst ob es sich lohnt weiterzulesen oder nicht. Vielleicht kommt das Ganze auch etwas spät, in etwas mehr als einem Monat erscheint ja schon der letzte Teil der Trilogie, allerdings brauchte ich auch die Zeit und wenn ich mich dann hinsetzten wollte, hatte ich keine Zeit. Das Studium raubt einem dann doch mehr Zeit als man denken könnte.

Also, lange Rede kurzer Sinn, meine Kurzrezension:

Die Handlung geht genau da weiter an der Neon Birds aufgehört hat. Was ich ziemlich gut finde, was ich auch richtig gut finde ist, dass ganz am Anfang eine kurze Zusammenfassung des ersten Teils kommt. Sehr hilfreich. Eigentlich könnte ich meine Meinung des Buches in einem Satz zusammenfassen: Es ist gut, richtig gut, sogar noch besser als der erste Teil. Ich bin hin und weg, total begeistert. Okay, das waren zwei Sätze, nehmt’s mit nicht krumm. Ich probiere es nochmal ein wenig ausführlicher. Wir begegnen den uns altbekannten Figuren, allem voran den vier Hauptfiguren, dazu kommen ein paar neue Charaktere. Die finde ich genauso geschrieben wie die bisherigen Figuren. Sie alle sind glaubwürdig und konstant in ihrer Handlungsweise. Dazu die neuen Entwicklungen, die sich in der Handlungswelt ereignen. Ein paar Fragestellungen, die ich schon fast vergessen hatte, wurden beantwortet, dazu hat uns der weitere Handlungsverlauf weitere gegeben. Mit der Auflösung der Fragen war ich wirklich zufrieden und es ergibt alles Sinn. Worauf ich wirklich wert lege, ich mag Logik und Sinn. Hier ist alles konsequent durchdacht und vernünftig. Das gefällt mir auch an der ganzen Reihe, jeder Charakter handelt in einem für sich definierten Rahmen, haben ihr eigene Moral und ihre Prinzipien, die werden hier entweder weiter ausgebaut oder für neue Figuren gut eingeführt.

Also kurzes Fazit (wobei oben schon mein Fazit gestanden):

Der zweite Teil ist absolut lesenswert, die Handlung super spannend. Die Charaktere sind so sympathisch oder unsympathisch wie eh und je. In Sternen würde ich 5 von 5 Sternen vergeben.

Ophelia Scale - Die Welt wird brennen

OPHELIA SCALE

DIE WELT WIRD BRENNEN

Die Autorin hinter Ophelia Scale ist die deutsche Autorin Lena Kiefer. Ophelia Scale – Die Welt wird brennen ist ihr erster Roman. Dieser erschien am 18. März 2019 im cbj-Verlag. Das Buch hat 464 Seiten und wird vom Verlag ab 14 Jahren empfohlen. Für alle die Science-Fiktion Jugendbücher mögen oder auch für alle die schon etwas älter sind und trotzdem Freude an guter Science-Fiktion haben.

Hier eine kurze Inhaltsangabe:

Hoffnung ist stärker als Hass, Liebe ist stärker als Furcht.    Die 18-jährige Ophelia Scale lebt im England einer nicht zu fernen Zukunft, in dem Technologie gesetzlich vom Regenten verboten. Die technikbegeisterte und mutige Ophelia hat sich dem Widerstand angeschlossen und wird auserkoren, sich beim royalen Geheimdienst zu bewerben. Gelingt es ihr, sich in dem harten Wettkampf durchzusetzen, wird sie als eine der Leibwachen in der Position sein, ein Attentat auf den Herrscher zu verüben. Doch im Schloss angekommen, verliebt sie sich unsterblich in den geheimnisvollen Lucien – den Bruder des Regenten. Und nun muss sich Ophelia entscheiden zwischen Loyalität und Verrat; Liebe und Hass… Im Kampf um die Freiheit riskiert sie alles

Schreibstil:

Die Geschichte wird komplett aus Ophelias Perspektive erzählt, wir bekommen ihre Gedanken, ihre Sorgen und all ihre Emotionen mit. Das schränkt die Erzählperspektive allerdings auch ein, wir als Leser bekommen nicht alle Informationen, sondern nur die, die auch Ophelia hat, was andererseits auch für die Spannung und einige Überraschungsmomente sorgt. Der Erzählstil ist klar strukturiert und verständlich in meist kürzeren Sätzen formuliert. Das Lesen macht Spaß.

Meine Meinung ohne Spoiler für alle, die den Roman noch nicht gelesen haten:

Wie bei allen Büchern, die man zuhauf auf Instagram und Co. sieht und eine eher jüngere Zielgruppe ansprechen, war ich erst einmal skeptisch. Ist das Buch wirklich so gut, weil man es so oft sieht oder liegt es daran, wie unglaublich gut das Cover aussieht? Um die Frage in einem Satz zu beantworten; ja, das Buch ist wirklich gut und hat es verdient, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Ophelia ist ein wirklich durchdachter Charakter, der für sein Alter das richtige Verhalten an den Tag legt, insbesondere, wenn ich daran denke, wie ich mich mit 18 Jahren verhalten habe. Die erste Liebe, die für immer hätte halten sollen und natürlich die wahre Liebe ist, das komische Gefühl, wenn sich jemand neues in sein Herz stehlt. Natürlich auch die eigene Weltanschauung, die auf jeden Fall die richtige ist. Warum erkennen das nur die anderen nicht? Das alles kam mir sehr vertraut vor. Dann das durchdachte Worldbuiliding. Sie kam mir an vielen Stellen sehr realistisch vor. Ein bisschen wie, wenn man im Fernsehen eine Dokumentation über die mögliche Entwicklung der Politik und der Gesellschaft schaut. Um noch einige Aspekte zu nennen, die mir besonders gut gefallen haben, so zum Beispiel, die Essenskultur. Es gibt es beispielsweise synthetisches Fleisch, dass im Labor gezüchtet wurde. Das gefällt mir besonders gut, da schon jetzt daran gearbeitet wird und es auch schon funktioniert, zumindest in den Ansätzen. Und das so eine Entwicklung mit einbezogen wurde, finde ich super. Was ist auch gut finde ist die „Unterteilung“ der Rebellen, es gibt nicht nur die Gruppe der Ophelia angehört und sich unauffällig verhält und sich in ganz Europa vernetzt. Dann gibt es noch die Radicals, die sind, wie es der Name schon sagt, etwas radikaler, sowohl in ihren Gedanken, sowohl auch in der Umsetzung ihrer Ziele. Oder die sonstige Unterteilung der Gesellschaft, wie auch heutzutage bei uns, gibt es Menschen, die wie Hippies und naturverbunden Menschen anmuten und sich hundert Prozent hinter der Abkehr stehen. Auch Aspekte der staatlichen Fürsorge werden dargestellt, denn in Ophelias Welt gibt es keine Obdachlosen mehr. Der Staat stellt allen Bürgern eine Wohnung, Essen kann an staatlichen Stellen abgeholt werden, genauso wie Kleidung. Finde ich sehr gut, dass das mit eingebunden wurde. Aber kommen wir noch einmal auf Ophelia zu sprechen. Sie ist eine wahre Kämpferin, die für ihre Ideale einsteht. Aber auch ein Mensch, der weiß wie es ist ein Geheimnis zu haben. Was genau ihr Geheimnis ist werde ich an dieser Stelle nicht verraten, für alle, die das Buch noch lesen möchten. Als zweite Hauptperson, wenn man es überhaupt so nennen kann, aber nicht wirklich passt, nennen wir sie lieber eine wichtige Person, also ein Nebencharakter. Da wir ihre Gedanken nicht wirklich mitbekommen, sträubt es mich sie Hauptperson zu nennen, der eigentliche Hauptcharakter ist immer noch Ophelia. Die Person, von der ich schreibe, ist Lucien, der Bruder des Königs. Über ihn möchte ich gar nicht so ausführlich schreiben, denn das würde nicht ohne Spoiler gehen und heute möchte ich komplett ohne auskommen. Was ich allerdings hinzufügen möchte, ist, dass er eine interessante Persönlichkeit hat, die ihren Reiz auch durch ihre Ambivalenz erhält. Sonstige Nebencharaktere, die im Verlauf noch wichtig werden, sind die anderen Rekruten, die sich um einen Platz beim Geheimdienst bemühen. Alles weiter würde an dieser Stelle zu weit führen.

Abschließendes Fazit:

Abschließend möchte ich nur sagen, ich mag das Buch, ich mag die Charaktere, ich mag die Welt, in der alles spielt und ich mag die Handlung, die nicht nur eine plumpe Liebesgeschichte ist, sondern durchaus Köpfchen hat. Wenn ich Sterne vergeben würde, würde dieses Buch 5 von 5 Sternen bekommen und noch eine Daumen nach oben, oben drauf.

Neon Birds

NEON BIRDS

Geschrieben wurde der Science-Fiction Roman von Marie Grasshoff. Die Ersterscheinung kam am 27. November 2019 im Verlag Bastei Lübbe auf den Büchermarkt. Der Preis für das Buch beträgt 15 Euro.

Wir sind im Jahr 2101 angekommen und die Welt hat sich verändert. In dieser Welt lernen wir vier junge Menschen kennen, mit ihnen gehen wir durch diese verrückte Welt, in der ein Virus aus normalen Leuten übermenschliche Cyborgs. Bis jetzt herrscht eine Art Waffenstillstand, die Cyborgs sind in Sicherheitszonen eingesperrt. Doch der Virus kann auch auf Tiere übertragen werden und von den Tieren, dann wieder auch Menschen übertragen werden. Doch alles ändert sich, für unsere vier Hauptcharaktere und den Rest der Welt, als die Tore einer Sicherheitszone deaktiviert werden. Die Cyborgs oder auch Mojas verlassen die Sicherheitszone, in der sie eingesperrt werden und beginnen alles was sie finden zu töten. Luke befindet sich im Überwachungsgebäude als die Tore versagen, Flover wird als Soldat zum Krisenmanagement hinzugezogen. Der ehemalige Soldat Okijen wird aus dem Ruhezustand zurückbeordert, um bei der Evakuation eines nahegelegenen Dorfes zu helfen. Die vierte im Bunde ist Andra, sie wohnt in dem Dorf nicht weit entfernt von der Sicherheitszone. Bis zu einem späten Zeitpunkt treffen die vier nicht aufeinander. Es ist viel mehr so, dass es zwei Teams gibt, die in ihrer Welt leben und durch die Außenwelt oder einfach nur ein erzwungenes Telefonat verbunden werden.

Klingt spannend, ist es auch, und was nach dem Ausbruch in dieser Sicherheitszone passiert ist noch spannender, hält viele überraschende Wendungen bereit und das Ende ist einfach phänomenal. Die Figuren, die neben den vier Hauptfiguren eingeführt werden, sie auch wenn ihr Rollen nicht so groß sind, genauso spannend.

Da kann ich es kaum erwarten den zweiten Teil zu lesen.

Meine Gedanken zu den vier Hauptcharakteren:

Achtung diese enthalten Spoiler zum Buch!

Den ersten der vier ist Luke. Er ist Praktikant in einer Sicherheitseinrichtung, die eine Gebiet bewacht, in dem sich ziemlich viele der einst menschlichen Cyborgs befinden. Schon zu Beginn wird klar, dass hier normalerweise nicht viel bis überhaupt gar nichts passiert. Bis zu diesem einen verhängnisvollen Tag. Was mir von Anfang an, an diesem Charakter gefallen hat, war das er nicht aufgibt, auch nicht in einer so verzweifelten Situation wie dieser. Später lernen wir Luke noch besser kennen und erfahren von seinem Hintergrund und warum er so auf die Arbeit in der Überwachung fast schon verzweifelt macht. Es ist eine herzreisende Geschichte, die von Geschwisterliebe und der Ungerechtigkeit des Lebens berichtet. Es dauert etwas bis wir erfahren, dass seine Zwillingsschwester in der Sperrzone von San Paolo gefangen ist und von KAMI infiziert wurde. Er tut alles dafür, um sie wenigstens noch einmal zu sehen und sich zu vergewissern, dass ihr Körper noch lebt. Seine Eltern sind verstorben, wahrscheinlich in dem Glauben ihre beiden Kinder wären tot. Er hat eindeutig Schuldgefühle und kann seinen Eltern nicht ohne seine Schwester unter die Augen treten. Für ihn ist nur er alleine daran Schuld, dass sie dort ist und er weiter leben darf. Doch mit seiner Schuld verdrängt er seine Trauer, denn in meinen Augen hat er nicht um sie getrauert, richtig getrauert, die Situation akzeptiert. Er klammert sich so daran sie noch einmal zu sehen, dass er völlig verdrängt, dass Selbst, wenn er sie finden, sie nie wieder dieselbe von damals sein wird. An den einzigen Gedanken, der in weitermachen lässt, hält ihn gleichzeitig davon ab, seine Leben richtig zu leben ohne die ständige Schuld auf seinen Schultern. Was mich bei ihm jedoch wundert war, dass in seiner Akte nichts von… steht. Zu Ende des Buches erfahren wir zusammen mit Luke, dass sich im Körper seiner Schwester KAMI gesammelt hat und mit diesem Körper auszieht die Welt zu erobern. Was ich in Teil zwei oder drei noch gern sehen würde, ist ein Zusammentreffen von Luke und Shiva-KAMI.

Die zweite Person, die uns vorgestellt wird, ist der Mitbewohner von Luke, Flover Nakamura. Er ist beim Militär, besitzt den Rang eines Captains und ist in einer super geheimen Geheimabteilung, die sich KAGE nennt. KAGE steht für KAMI Assimilation Ground Enforcement, das bedeutet so viel wie KAMI Anpassung Boden Durchsetzung. Hört sich ziemlich komisch, was sie machen ist in einem Satz zusammengefasst: Sie suchen nach Moja in der Bevölkerung und eliminieren diese. Eliminieren bedeutet genau das was ihr denkt, es bedeutet, dass Menschen, die mit KAMI infiziert sind, getötet werden. Dann war meine erste Frage, warum macht jemand so eine Aufgabe? Den Grund warum so eine Einheit existiert verstehe ich, doch warum man schon in jungen Jahren solch einer Tätigkeit nach. Es hat nicht lange gedauert, bis man auch hier für den Grund herausfindet, Flover macht das nicht, weil er sich dazu berufen fühlt und das möchte, sondern mehr, weil seine Mutter das von ihm erwartet. Seine Mutter ist sowieso ein ganz eigenes Thema. Sie ist nicht irgendjemand, sondern eine der mächtigsten Frauen der Welt, als General und Mitglied des Zentralen Weltrats hat sie viel Einfluss. Im Buch lernen wir sie als sehr distanziert und auch diszipliniert kennen. Das ist nur der erste Eindruck und wer jetzt denkt, dass diese Frau keine besonders gute Mutter ist, der wird wohl nach unseren Standards für eine Mutter recht haben, doch sie hat andere Prioritäten. Wir erfahren Flover hat nur noch seine Mutter, sein Vater ist gestorben. Von ihm hat er nur noch den Nachnamen. Was ich schon krass finde, die Mutter verweigert dem Sohn den eigenen Nachnamen, bis er sich dessen würdig erwiesen hat. Wie ihr euch schon denken könnt ist auch sie der Grund, warum er in seinen jungen Jahren schon beim Militär ist und warum er in einer Einheit wie dem KAGE ist. Für mich ist dieser Charakter mit all seine Probleme und Sorgen und Wünschen ein Prototyp für die Konflikte von jungen Erwachsenen, die einerseits ihre Eltern stolz machen wollen, aber auch ihre eigenen Träume verwirklichen wollen.

Okijen, der Supersoldat. Er ist erst einundzwanzig Jahre alt und doch kommt er einem vor, als wäre er schon über hundert. Ein kurzer Einblick in sein Leben und seine Geschichte. Seine Eltern starben und er ging mit sechszehn zum Militär, war einer der jüngsten Soldaten in einer MaKE-Einheit. Oh, und bevor ich es vergesse, ein Großteil seines Körpers besteht nicht mehr aus menschlichem Gewebe, sondern aus Kunststoff und künstlichen Organen und Haut. Er hat viele kybernetische Modifizierungen. Zudem ist er super bekannt, der bekannteste Soldat auf dem Planeten, außerdem hat er mehr Moja eliminiert als irgendein anderer Soldat. Zurzeit ist er nicht mehr als Soldat aktiv, die Worte werden zwar im Buch nie benutzt, aber für mich hört sich es an als würde er an einem Burn-out oder vielleicht auch an einer posttraumatischen Belastungsstörung. Eine PTBS ist bei Soldaten, die getötet haben und im Einsatz waren nicht selten und er war oft im Einsatz, oft in den Sperrzonen und hat sich durch Horden von Moja gekämpft. Die Moja sind zwar vom Wesen keine Menschen mehr, doch sie sehen noch aus wie Menschen, sie laufen, atmen und kämpfen, sie reden nur nicht. Da ist ein innerer Konflikt und Reue vorprogrammiert. Davon zeigt auch seine Akte, er hat psychische Probleme. Auf mich macht er den Eindruck er möchte ein friedliches ruhiges Leben führen, ohne die Schrecken seiner Vergangenheit. Sein Rezept dafür ist Flucht, er weicht den Problemen aus, wenn er sie nicht sieht, gibt es sie auch nicht. Wenn er sich nicht mehr mit dem Militär beschäftigt existiert es für ihn nicht mehr. Das ist ein großes Thema bei Okijen, das zweite große Thema ist die kybernetische Verbesserung seines Körpers. Die Modifikationen hat das Militär bezahlt, kritische Stimme aus dem Buch haben dazu zwei Dinge anzusprechen. Einige meinen, dass dadurch das, dass Militär dafür aufkam, Okijen damit auch Eigentum des Militärs. Was für mich ein Problem darstellt, er hat Modifizierungen, doch er ist immer noch ein Mensch. Ein Mensch kann kein Eigentum sein, sonst würden wir wieder in den Tagen der Sklaverei. Wo würden die Grenzen liegen, ab wann ist dann der Mensch kein Mensch mehr, sondern Eigentum, gibt es da einen Prozentsatz oder ist es eher so dass alle Modifikationen einen zum Eigentum des Geldgebers machen. Diese Gedanken haben mich einfach nicht mehr losgelassen. Ich musste daran denken, was alles schon als Modifikation zählt, reicht da eine Prothese oder muss eine Funktion zu Grunde liegen? Aber das würde jetzt zu weit führen und ist für einen anderen Tag gedacht.

Andra, meine liebste unter den vier und das nicht, weil sie die einzig weibliche der Hauptfiguren ist, sondern aufgrund ihrer Stärke. Sie verliert alles und schafft es trotzdem weiterzumachen und eine Aufgabe für sich zu finden. Sie wohnt, besser wohnte, in dem Dorf, welches zu Beginn des Romans von Moja überrannt wird. Von den Ältesten des Dorfes zur Kämpferin ausgebildet, kämpft sie zusammen mit Soldaten, darunter auch Okijen, gegen die Moja. Die Soldaten mit Gewehren und schwerer Munition, Andra mit Pfeil und Bogen. Trotz dieser vermeintlich schlechten Ausrüstung kann sie viele der Moja niederstrecken, doch es hilft nichts das Dorf wird von allen Seiten angegriffen, niemand überlebet, naja bis auf eine Dorfmitglied, Andra. Sie ist nun allein, denkt sie zumindest, womit sie nicht rechnet ist Okijen. Er nimmt sie bei sich auf und versucht sich um Andra zu kümmern. Sie macht eine harte Zeit durch und versucht damit klar zu kommen, dass sie keine Familie mehr hat und jetzt ihren Weg allein finden muss. Sie versucht sich abzulenken und in ihre neue Umgebung einzufinden. Gelichzeitig erfahren wir als Leser, dass an ihr noch so manches zu entdecken ist. Wir als Leser erfahren wir, wie außergewöhnlich sie ist. Als Kind ist sie zu den Sicherheitstoren gegangen, hat dort mit den Moja dahinter geredet und manchmal auch gesungen, das wird später noch relevant. Denn was wir später erfahren, dass KAMI in der Lage ist zu kommunizieren, und zwar durch eine Moja. Die gesammelte Intelligenz kann sich erinnern und hat sich an Andras Lied erinnert. Damit hat sie eine unergründliche Beziehung mit KAMI die noch unentdeckte Auswirkungen hat.

Spoilerteil im dem ich näher auf die Dinge eingehen, die mir gefallen oder eben auch nicht:

Zum ersten was mir gefällt, die Entwicklung der Welt, also anders gesagt wie die Welt im Verlauf des Klimawandels gezeichnet wird. Es gibt viele Wüsten. Die Weltbevölkerung ist weiterhin gewachsen und es gibt Platzprobleme. Ein weiters Problem, das sich aus dem Klimawandel ergeben hat, ist die Ernährungsproblematik. Eine Ernährung wie sie zu unserer Zeit, in den westlichen Ländern herrscht, also Mischernährung mit Fleisch, Milch- und anderen tierischen Produkten, aber auch pflanzlichen Teilen, ist nicht mehr möglich. Der Großteil der zukünftigen Menschheit ernährt sich vegan, nur einzelne Bevölkerungsgruppen, die nicht in Städten wohnen, nutzen auch tierische Produkte zur Ernährung. Hauptsächlich durch die Jagd. Ich wie sin Büchern muss nicht alles realistisch oder jede Einzelheit beschrieben werden, doch hier wird in einem Kapitel relativ viel über Ernährung gesprochen, daher auch den Punkt, den ich machen möchte. Eine rein pflanzliche Ernährung ist nur mit zusätzlichen Stoffen möglich. Und nur zur Info ich habe mich ausführlich mit veganer Ernährung beschäftigt. Und zusätzlich denke ich, dass Soldaten, die ja viel Kraft brauchen die nötigen Proteine für ihre Muskeln, vor allem zum Aufbau, nicht komplett aus der veganen Ernährung bekommen. Ich weiß, es ist ein Minidetail, an dem man sich nicht besonders aufhängen sollte, aber mich hat es gestört. Wenn es Euch nicht stört, dann vergesst, dass Ihr diesen Abschnitt gelesen habt.

Was ich etwas drastisch finde ist die Einführung eines Weltrats, die einzelnen Länder existieren nicht mehr, es gibt keine Grenzen mehr und Englisch ist die Weltsprache. Aber ich denke, dass es in naher Zukunft nicht ohne eine engere Vernetzung von Staaten geht. Siehe zum Beispiel die Europäische Union, die schon seit mehreren Jahrzehnten versucht die europäischen Länder zu einen. Ob eine weltweite einheitliche Regierung möglich wäre. Vielleicht sehe ich das Ganze auch zu pessimistisch oder habe genug Fantasie.

Das mit der Weltsprache Englisch ist ja bereits schon so. Wenn man in einem fremden Land ist kommt man in der Regel mit Englisch weiter. Viele sprechen schon Englisch oder verstehen zumindest Englisch, vor allem die jüngeren Generationen.

Nun zu etwas das ich einfach genial finde und das ist die Idee von KAMI und den Mojas.

Zuerst zu KAMI. Die künstliche Intelligenz, bestehen aus Nanocomputer, die sich im Körper von Menschen und Tieren vernetzen können. Erschaffen von japanischen Wissenschaftlern, um Soldaten zu verbessern. Sie nannten das Programm KAMI nach dem japanischen Wort für „Gott“ und das finde ich ziemlich passend. Faszinierte finde ich auch den Gedanken, dass sie ihre gesamte Intelligenz auf einen Körper übertragen kann und sich in diesem sozusagen manifestieret hat.

Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten

DER LANGE WEG ZU EINEM KLEINEM ZORNIGEN PLANETEN von Becky Chambers

oder
Warum ich den Roman mit dem elend langen Titel so sehr liebe

Verlag: FISCHER Tor
Preis: 9,99 Euro Erscheinungsjahr: 2016 (deutsch)

Die Handlung lässt sich in ein paar Sätzen zusammenfassen, ohne zu viel von der Geschichte, die erzählt wird, zu verraten.
Die Geschichte dreht sich um Rosemary Harper die ihre Vergangenheit auf ihrem Heimatplaneten hinter dich lässt und einen Job auf einem Tunnlerschiff namens Wayfarer annimmt. Rasch freundet sie sich mit der Crew an. Die Crew ist eine gemischte Crew, besteht also aus verschiedene Alienrassen, die der Leser zusammen mit Rosemary kennen und lieben lernt.
Das Buch habe ich an einem Wochenende durchgelesen, was bei den 539 Seiten und einem eigentlich voll geplanten Wochenende, gar nicht so leicht war. Trotzdem hat der Roman mich von der ersten Seite angefesselt. Hier sind vier Gründe, warum ich den Roman liebe und ihr ihn unbedingt lesen solltet.
Grund 1: die Detailverliebtheit in den einzelnen Szenen
Damit ihr euch mehr darunter vorstellen könnt, gebe ich euch ein Beispiel, aber keine Sorge, ich werde euch die große Rahmenhandlung nicht spoilern. Die Crew der Wayfarer macht eine Besorgungstrip auf einen Markt auf eine für Rosemary fremden Planeten. Wie sehen den Markt durch Rosemarys Augen und ich hatte das Gefühl mit auf dem Trip gewesen zu sein. Die Begegnungen mit den Händlern des Markts sind einfach nur schön und die Vielzahl der Kulturen und Sprachen ist atemberaubend. Diese und weitere kleine Szenen haben den kleinen Wunsch in mir geweckt neue Welten und Kluturen und Menschen kennen zu lernen, zu erleben.
Grund 2: der Weg ist das Ziel
den namengebenden “kleinen, zoringen Planeten” sehen wir erst ziemlich zum Schluss, der Großteil der Handlung ist der Weg dorthin, mit all seinen Wendungen und manchmal auch Irrungen. Aber das Großeganze wird nie aus den Augen gelassen.
Grund 3: die Charaktere
Nach nur wenigen Seiten habe ich so ziemlich alle Hauptcharaktere, also die Besatzung der Wayfarer, ins Herz geschlossen. Na ja, fast alle, bei zwei Besatzungsmitgliedern hat es eine Weile gedauert, aber nur bis man sie beser kennenlernt, ihre Hintergrundgeschichten und ihre Kulturen. Ab diesem Moment habe ich wirklich verstanden, warum sie so sind wie sie sind und sie ins Herz geschlossen. Am liebsten würde ich sie alle auf ihrer nächsten Tunnlermission begleiten.
Grund 4: die schiere Unendlichkeit der Welten und Völker und Kulturen
zu diesem Punkt muss ich eigentlich nicht mehr viel sagen, ich bin ja schon ein Stückweit in ersten Grund daraufeingegangen. Jedes uns neu vorgestellte Volk verfügt über die oben genannten letzten zwei Punkte. Sie alle sind interessant und haben mich auch ein bisschen zum Nachdenken angeregt. Insbesondere wie auf unserem Planeten mit den indigenen Völkern umgegangen wird, aber darüber soll es nicht gehen. Aber damit nicht alles so wage und unbestimmt bleibt, hier ein Beispiel. Nehmen wir zum Beispiel Sissix, sie ist eine Aandriskfrau, eine Reptilienspezis. Sie arbeitet auf der Wayfarer als Pilotin. Schon als Rosemary Sissix kennenlernt, erfahren wir direkt einige, der Punkte in denen sich die Lebensweise der Aandrisk von der, der Menschen unterschiedet. Sie haben ganz andere Familienstrukturen, später erfahren wir, dass Sissix zwei Familien hat, eine Nestfamilie und eine Federfamilie. Auch das Liebesleben der Aandrisk ist ganz anders, sie bilden keine Paare, sondern leben promiskuitiv in Familienverbänden zusammen. Um nur grob einen Einblick in ein anders Volk zu geben. Ich könnte noch eine Weile so weitermachen und euch noch so viel mehr zu Sissix und den Aandrisk erzählen. Aber nicht nur zu ihr, sondern auch zu den anderen Crewmitgliedern, die nicht zur menschlichen Spezies gehören.
Hier nochmal mein finales Fazit: lest den Roman und lasst euch mit reißen in eine neue unbekannte Welt voller kleiner Abenteuer.