Der letzte Wunsch

DER LETZTE WUNSCH

Die Vorgeschichte der Hexer-Saga Band 1

Kurze Information zum Autor und der Handlung des Romans:

Geschrieben hat die Bücher rund um Geralt der polnische Autor Andrzej Sapkowski. Der erste Band zur Vorgeschichte des Hexers Geralt von Riva erschien erstmals im polnischen Original im Jahr 1993, im deutschen wurden die Kurzgeschichten 2006 zum ersten Mal veröffentlich. Verlegt wurden die Bücher vom dtv, Eric Simon hat die Romane aus dem polnischen ins Deutsche übersetzt.

Das erste Buch der Vorgeschichte besteht aus 6 Kurzgeschichten, die von einer Rahmenhandlung eigeschlossen werden. Diese Rahmenhandlung kann man als siebte Kurzgeschichte zählen. Mir persönlich gefällt dieser Aufbau, die Geschichten werden nicht stumpf nacheinander erzählt. Sondern die Rahmenhandlung führt schön von einer Episode aus Geralts Leben zur nächsten. Die Geschichten selbst sind echt spannend, nichtsdestotrotz, dass ich ein paar der Episoden schon aus der Netflix-Serie „The Witcher“ kannte.

Und das sind wir auch schon beim Thema, ich hab das Gefühl die Bücher erleben gerade ihre zweite Renaissance. Ich denke, die erste war mit den drei Videospielen, die zwischen 2005 und 2015 erschien und schon damals ziemlich großes Interesse bei vielen weckte. Gefühlsmäßig ist der Hype, den Netflix mit seiner Serie geschaffen hat um einiges größer. In jede Buchhandlung, die ich gehe, begegnen mir die Bücher, teilweise sind die ersten Teile ausverkauft, nur die letzten Bände der fünfteiligen Reihe sind noch zu haben. Auf Instagram poste viele stolz, sie haben sich die komplette Pentalogie, schlaues Wort für fünfteilige Reihe, zu gelegt. Das Alles erinnert mich daran wie sehr die, noch nicht fertige Buchreihe von George R. R. Martin „Ein Lied von Eis und Feuer“ durch die HBO-Serie „Game of Thrones“ gehypte wurde. Damals haben sich auch viele die komplette Buchreihe ins Regal gestellt. Bei so viel Hype frag ich mich ja immer, ob die Leute, die sich die Bücher kaufen, diese dann auch lesen. Oder ob man im Prinzip nur mit dem Fluss mitschwimmt. Nach dem Motto „ganz viele reden über die Serie und auch über die Bücher. Die Bücher sind damit im interessant. Ganz viele kaufen die sich jetzt. Also muss ich auch kaufen, damit ich weiter dazugehöre.“ Ich gestehe, auch ich hab damals die angefangen die Bücher rund um Jon Schnee und Daenerys Targaryan zu lesen. Allerdings hab ich mir nur den ersten Teil gekauft und gelesen. Denn kannte ich allerdings schon aus der Serie. Ich hab dann noch 2 oder 3 weitere Teile gelesen, die hab ich mir aber nicht gekauft, sondern aus der Stadtbibliothek ausgeliehen, was ich bis heute nicht bereue und daraus auch für die Zukunft gelernt habe. Lieber erst mal nur einen Teil kaufen, den lesen und dann entscheiden, ob man sich die restlichen Teile anschaffen möchte. Das ist so mein Weg. Generell bin ich bei so Hype Serien und Büchern erstmal vorsichtig. Das kann auch echt nur heiße Luft sein.

Bei der Hexer-Sage rund um Geralt von Riva kann ich euch allerdings beruhigen. Hier steckt nicht nur heiße Luft drin, sondern ein cleveres Worldbuiling und faszinierende Personen. Mir persönlich hat der erste Teil der Kurzgeschichte sehr zugesagt. Gleich kommen wir nämlich zu dem Warum.

Erst mal eine Warnung, wer dieses Buch noch nicht gelesen hat und dies noch möchte, sollte nicht weiter lesen/hören. Ich werde nämlich von der Geschichte kurz den Inhalt zusammenfassen und dann euch dazu noch meine Meinung sagen.

So, kommen wir zur ersten Kurzgeschichte, die den Namen: „Der Hexer“ trägt. In dieser Geschichte gelangt Geralt an den Hof von König Foltest. An dessen alten Hof trieb eine Striga ihr Unwesen. Schon viele vor Geralt hatten versucht mit dem Ungeheuer fertig zu werden. Doch es gab ein Problem, wie sich herausstellt, ist die Striga keine gewöhnliche Striga, sondern die Inzesttochter des Königs. Und jener verlangt, dass seine Tochter nicht getötet werden darf. Geralt findet eine Möglichkeit aus der Striga wieder eine Prinzessin zu machen, dafür muss er verhindern, dass sich die Striga im Morgengrauen wieder in ihren Sarg legt. Natürlich schafft es der Hexer, zwar nicht unverletzt, aber er schaffte es. Dann ist nur noch die Frage zu klären, wer damals Foltests Schwester verflucht hat. Auch das kann natürlich gelüftet werden. Nun zu meiner Meinung: Mir persönlich hat die Geschichte gut gefallen, auch wenn ich sie schon von der Netflix-Serie kannte. Das einzige was ich an der Netflixversion besser fand, war das Rätsel darum wer die Striga ursprünglich war und wie sie mit Foltest in Verbindung steht. Sonst ist alles spannend und super verständlich geschrieben. Was ich noch interessant daran fand, war dass der Inzest nicht unterbunden wurde, sondern jeder davon wusste. Das erinnert mich an die Königshäuser des alten Europas. Dort wurden auch oft Cousin und Cousine verheiratet, wobei man sagen muss in der Geschichte, das mit dem Geschwisterinzest nochmal alles auf eine neue Spitze getrieben wurde. Unwillkürlich macht mein Gehirn eine Verbindung zu Georg R. R. Martins „Ein Lied von Eis und Feuer“.

Machen wir weiter mit der zweiten Kurzgeschichte: „Ein Körnchen Wahrheit“. In dieser entdeckt Geralt in einem kleinen Wäldchen ein Schlösschen. In diesem Schloss lebte ein Mann namens Nivellen, der in ein Monster oder Biest verwandelt wurde. Die beiden freunden sich sogar teilweise an. Nivellen erzählt Geralt seine Geschichte und wie er anfangs damit haderte, bis er erkannte, was für großes Potenzial er damit seinem Fluch bei Frauen hat. Und wer hätte gedacht von da an findet er seinen Fluch nicht mehr ganz so schlimm. Geralt bleibt noch eine Weile bei Nivellen, bald stellt sich heraus, dass er mit einer Vampirin zusammenlebt, die sich für eine Nixe ausgibt. Es kommt zum Kampf zwischen der Vampirin und dem Hexer, während dessen Verlauf Nivellen entzaubert wird. Die Geschichte erinnert stark an das Märchen „Die Schöne und das Biest“, auch wenn hier deutlich mehr Sex vorkommt und das Monsteriest nicht durch die Liebe entzaubert wird, das wäre für Sapkosksis Welt auch viel zu kitschig. Denn die Welt in der Geralt lebt ist mit unter dreckig und ziemlich brutal.

Die dritte Kurzgeschichte heißt „Das kleinere Übel“. Im Verlauf der Geschichte erfahren wir warum Geralt später auch der Schlächter von Blaviken genannt wird. Doch zunächst einmal kommen wir mit Geralt in das Städtchen Blaviken. In dieser Stadt befindet sich gerade die gesuchte Mörderin Renfri. Renfri erklärt Geralt warum sie in der sTadt ist, sie möchte den ansässigen Zauberer Stregebor töten. Dieser ist auch ein Bekannter des Hexers. Geralt versteht zwar die Motive von Renfri, kommt aber auch ihrem Wunsch seiner Hilfe nicht nach. Geralt ist der Meinung es ist besser gar nicht zu wählen, als das kleinere Übel zu wählen, von dieser Überzeugung kommt auch der Name. Doch es kommt alles anders als erwartet. Renfri beschließt dem Zauberer ein Ultimatum zu stellen, entweder er stellt sich ihr oder sie tötet die Bewohner von Blaviken. Stregebor ist, Überraschung, nicht dazu bereit sich ihr zu stellen. Geralt wiederum kann nicht zu lassen, dass Renfri die Bewohner von Blaviken tötet, er beschließt Renfri und ihre bande aufzuhalten. Im Zuge dessen tötet er sowohl die Bande als auch Renfri. Das kommt bei den Einwohnern nicht gut an. Sie schicken Geralt unter Stregebors Kommando weg, er darf nie wieder zurückkommen. Ein sehr interessanter Teil, die uns zeigt wie Geralt tickt. Super spannend, auch für alle, die die Episode schon aus der Netflix-Serie kennen.

Weiter geht es mit der vierten Geschichte. „Ein Frage des Preises“ ist in diesem Buch die drittlängste Geschichte und spielt am Hof von Cintra. Die Königin von Cintra, Calanthe, feiert den Geburtstag ihrer Tochter Pavetta. Am gleichen Abend noch möchte Calanthe Pavetta mit einem der angereisten Gäste verloben. Aber natürlich, kommt wieder alles anders. Ein Ritter tritt vor und fordert die Prinzessin für Cintra für sich. Der verstorbene König habe sie dem „Recht der Überraschung“ nach versprochen, als der Ritter ihm das Leben rettete. Es stellt sich heraus, dass Calanthe davon wusste und Geralt angeheuert hat um sich des Ritters, der in die Gestalt eines Igels verflucht wurde, zu entledigen. Aber sie hat die Rechnung ohne Pavetta gemacht, sie hat Denny, so heißt der Igelritter, schon früher getroffen und sich in ihn verliebt. Es entbrennt ein Kampf, in dem Geralt und Denny Seit an Seit kämpfen. Es steht nicht gut um die Beiden, bis sich auch Pavetta in den Kampf einmischt. Sie entfesselt eine gewaltige magische Kraft. Diese droht das Schloss zu zerstören. Dies kann allerdings verhindert werden. Am Ende sind Pavetta und Denny glücklich vereint und Calanthe hat sich damit abgefunden. Auch diese Kurzgeschichte ist Teil der ersten Staffel der „Witcher“-Serie. Aber beim Lesen entdeckt man immer wieder Details, die es entweder nicht in die Serie geschafft haben oder die ich erst in dem Buch entdeckt haben. Auch hier kann ich nur sagen, super spannend und macht Spaß zu lesen.

Die vorletzte Geschichte trägt den Namen: „Der Rand der Welt“. In dieser Geschichte treffen wir zum ersten Mal auf Rittersporn, einen Barden und Freund von Geralt. Die beiden sind zusammen unterwegs, gelangen in ein Dorf. Schon auf dem Weg beschwert sich der Hexer, dass es nicht mehr genug Aufträge für ihn gibt, was daran liegen könnte, dass er Monster tötete und damit sich selbst die Arbeit wegtötete. In dem Dorf werden die beiden beauftragt den Teufel, welcher das Dorf heimsucht zu verscheuchen, nicht zu töten. Froh über den Auftrag machen sich Geralt und Rittersporn an die Arbeit. Sie finden heraus, dass der Teufel ein Silvan ist und zu ihrer großen Überraschung mit den Elfen zusammenarbeitet. Für die stiehlt er Essen, Samen und andere Dinge. Doch während die beiden Freunde hinter all das Kommen, werden sie von den Elfen entführt und sie wollen sie töten. Das kann allerdings im letzten Moment von der Königin der Felder verhindert werden. Auch diese Episode von Geralt und Rittersporn ist Teil der Serie, doch auch hier muss gesagt werden, egal ob man die Episode erkennt oder nicht, die Geschichte ist spannend und man entdeckt immer etwas Neues.

Die letzte Kurzgeschichte gibt dem Roman seinen Namen: „Der letzte Wunsch“. In dieser Episode lernen wir die Zauberin Yennefer kennen. Allerdings erst nach dem Rittersporn beim Angeln einen Krug findet, in dem sich ein Dschinn befindet. Dieser kommt frei und gelangt in das nahe gelegene Dorf, welcher er so gleich beginnt zu verwüsten. Yennefer möchte den Dschinn bannen, doch dieser ist mächtiger als gedacht. Mächtiger als Yennerfer, nur mit Geralts Hilfe gelingt es den Dschinn zu vertreiben. Die erste Begegnung Geralts und Yennefer ist ziemlich prägnant und sowohl die beiden als auch wir werden sie nicht so schnell vergessen. Sie ist entscheidend für die weitere Beziehung der zwei.

Bevor ich es vergesse, es gibt noch einen Bonus. Alle sechs Kurzgeschichten werden getrennt von einer weiteren Kurzgeschichte, die in kleine Stücke zerlegt wird. Sie nennt sich „Die Stimme der Vernunft“, in dieser ist Geralt in einem Tempel, in dem er sich von einer schweren Verletzung erholt.

Zusammengefasst sind die Geschichten durchgehend spannend, bitten immer etwas Neues und wenn man genau aufpasst, kann man Verbindungen zu Sagen, Mythen und Märchen unserer Welt erkennen. Das Buch ist auch für alle etwas, die nicht gerne endlos lange Geschichten lesen, sondern wie beim Serien schauen nach spätestens einer Stunde eine neue Episode möchten. Ich persönlich freue mich schon auf den nächsten Teil der Vorgeschichte des Hexers von Riva.

Ich gebe fünf von fünf Sterne.

Ash Princess

ASH PRNICESS von Laura Sebastian

Verlag: cbj 
Preis: 20,00€ gebunden
Erscheinungsjahr: 2018

Zehn Jahre lang wird Theodosia gedemütigt, auf dem Haupt eine lächerliche Krone aus Asche. Der Kaiser hat ihr alles genommen, als sie noch ein Kind war: ihre Mutter, ihr Volk, ihre Sprache, ihren Namen. Aus Theo machte er Lady Thora, ein Symbol der Unterwerfung. Lady Thora ist gebrochen – doch Theodosias ungebändigter Wille schlummert weiter in ihr. Als die Zeit kommt zurückzuschlagen, ist Theo bereit. Aber ist sie auch bereit, den Prinzen zu töten, für den sie unerwartete Gefühle entwickelt?

Schon während ich den Klappentext des Romans las, wusste ich, ich möchte dieses Buch unbedingt lesen. Die Handlung, die Welt, alles hat mich angesprochen, ein Buch wie für mich gemacht. Zuhause habe ich mich dann daran gemacht die Welt von Theodosia zu erkunden. Und was soll ich sagen, ich hatte recht. Der Roman entspricht genau meinem Geschmack. In nur wenigen Tagen, hatte ich das Buch durchgelesen. Die dezente Magie und der vorsichtige Umgang damit, gefällt mir, nur weil, jemand besondere Fähigkeiten hat, bedeutet das nicht, dass sie unbesiegbar sind und jeder Gefahr trotzen können. Theodosia ist ein interessanter Charakter und es macht Spaß gemeinsam mit ihr, ihren Mut und ihre innere Stärke wiederzuentdecken. Auch ihre Verbündeten, welche sie nach und nach um sich schart, habe ich auf Anhieb gemocht.

Doch da ist auch etwas was mich stört. Etwas das ich nicht genau beschreiben konnte, bis vor wenigen Tagen, als ich online nach neuen Büchern stöberte und auch über ein paar gestolpert bin, die schon bei mir im Regal stehen. Jetzt weiß ich, warum ich nicht hundert Prozent begeistert bin, von diesem so gut und interessant geschrieben Fantasy-Roman. Die Geschichte einer jungen Frau, die ihren Kampfgeist entdeckt bzw. wiederentdeckt und sich ihren Problemen stellt, habe ich schon sehr oft gelesen. Nur hier ist es mir ziemlich bewusst gewesen. Warum genau kann ich aber nicht genau sagen. Ich weiß nur die Reise mit Theodosia hat mir unglaublich viel Freude bereitet, ich kann es kaum erwarten den zweiten Band der Reihe LADY SMOKE zu lesen, zum Glück liegt er schon bei mir zu Hause.

Kurzes Fazit: die Story ist schön rund, gut zu lesen geschrieben und toll zu lesen. Die magische Welt, in die wir geworfen werden ist, in meiner Fantasy, wunderschön und echt vielseitig. Nur die Handlung stört mich ein wenig, sie kommt mir ebenso bekannt vor, ich wusste teilweise schon bevor ich ein Kapitel las, was darin passieren wird, na ja zumindest so grob. Ich vergebe 4 von 5 Aschekronen.

Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten

DER LANGE WEG ZU EINEM KLEINEM ZORNIGEN PLANETEN von Becky Chambers

oder
Warum ich den Roman mit dem elend langen Titel so sehr liebe

Verlag: FISCHER Tor
Preis: 9,99 Euro Erscheinungsjahr: 2016 (deutsch)

Die Handlung lässt sich in ein paar Sätzen zusammenfassen, ohne zu viel von der Geschichte, die erzählt wird, zu verraten.
Die Geschichte dreht sich um Rosemary Harper die ihre Vergangenheit auf ihrem Heimatplaneten hinter dich lässt und einen Job auf einem Tunnlerschiff namens Wayfarer annimmt. Rasch freundet sie sich mit der Crew an. Die Crew ist eine gemischte Crew, besteht also aus verschiedene Alienrassen, die der Leser zusammen mit Rosemary kennen und lieben lernt.
Das Buch habe ich an einem Wochenende durchgelesen, was bei den 539 Seiten und einem eigentlich voll geplanten Wochenende, gar nicht so leicht war. Trotzdem hat der Roman mich von der ersten Seite angefesselt. Hier sind vier Gründe, warum ich den Roman liebe und ihr ihn unbedingt lesen solltet.
Grund 1: die Detailverliebtheit in den einzelnen Szenen
Damit ihr euch mehr darunter vorstellen könnt, gebe ich euch ein Beispiel, aber keine Sorge, ich werde euch die große Rahmenhandlung nicht spoilern. Die Crew der Wayfarer macht eine Besorgungstrip auf einen Markt auf eine für Rosemary fremden Planeten. Wie sehen den Markt durch Rosemarys Augen und ich hatte das Gefühl mit auf dem Trip gewesen zu sein. Die Begegnungen mit den Händlern des Markts sind einfach nur schön und die Vielzahl der Kulturen und Sprachen ist atemberaubend. Diese und weitere kleine Szenen haben den kleinen Wunsch in mir geweckt neue Welten und Kluturen und Menschen kennen zu lernen, zu erleben.
Grund 2: der Weg ist das Ziel
den namengebenden “kleinen, zoringen Planeten” sehen wir erst ziemlich zum Schluss, der Großteil der Handlung ist der Weg dorthin, mit all seinen Wendungen und manchmal auch Irrungen. Aber das Großeganze wird nie aus den Augen gelassen.
Grund 3: die Charaktere
Nach nur wenigen Seiten habe ich so ziemlich alle Hauptcharaktere, also die Besatzung der Wayfarer, ins Herz geschlossen. Na ja, fast alle, bei zwei Besatzungsmitgliedern hat es eine Weile gedauert, aber nur bis man sie beser kennenlernt, ihre Hintergrundgeschichten und ihre Kulturen. Ab diesem Moment habe ich wirklich verstanden, warum sie so sind wie sie sind und sie ins Herz geschlossen. Am liebsten würde ich sie alle auf ihrer nächsten Tunnlermission begleiten.
Grund 4: die schiere Unendlichkeit der Welten und Völker und Kulturen
zu diesem Punkt muss ich eigentlich nicht mehr viel sagen, ich bin ja schon ein Stückweit in ersten Grund daraufeingegangen. Jedes uns neu vorgestellte Volk verfügt über die oben genannten letzten zwei Punkte. Sie alle sind interessant und haben mich auch ein bisschen zum Nachdenken angeregt. Insbesondere wie auf unserem Planeten mit den indigenen Völkern umgegangen wird, aber darüber soll es nicht gehen. Aber damit nicht alles so wage und unbestimmt bleibt, hier ein Beispiel. Nehmen wir zum Beispiel Sissix, sie ist eine Aandriskfrau, eine Reptilienspezis. Sie arbeitet auf der Wayfarer als Pilotin. Schon als Rosemary Sissix kennenlernt, erfahren wir direkt einige, der Punkte in denen sich die Lebensweise der Aandrisk von der, der Menschen unterschiedet. Sie haben ganz andere Familienstrukturen, später erfahren wir, dass Sissix zwei Familien hat, eine Nestfamilie und eine Federfamilie. Auch das Liebesleben der Aandrisk ist ganz anders, sie bilden keine Paare, sondern leben promiskuitiv in Familienverbänden zusammen. Um nur grob einen Einblick in ein anders Volk zu geben. Ich könnte noch eine Weile so weitermachen und euch noch so viel mehr zu Sissix und den Aandrisk erzählen. Aber nicht nur zu ihr, sondern auch zu den anderen Crewmitgliedern, die nicht zur menschlichen Spezies gehören.
Hier nochmal mein finales Fazit: lest den Roman und lasst euch mit reißen in eine neue unbekannte Welt voller kleiner Abenteuer.

DER SCHWARZE THRON von Kendare Blake


Hinweis zu Beginn, in diesem Artikel wird es sowohl um Band 1: die Schwestern und Band 2: die Königin gehen. Wer sich nicht spoilern lassen möchte, sollte nicht weiter als bis zum markiertem Abschnitt lesen.
Preis Einzelband je 14,99 / Sammelband 16,00 Verlag penhaligon
Erscheinungsjahr Band 1: 2016 / Band 2: 2017

Die Rahmenhandlung der Romanreihe lässt sich grob in ein paar Sätzen zusammen fassen. Auf der Insel Fennbirn bringt die Königin immer Drillinge zur Welt, jeder der Drillinge besitzt ein anderes magisches Talent. Doch es kann nur eine Königin geben, in einem grausamen Ritual beginnt der Kampf um den Thron, denn: zwei müssen sterben, nur eine kann herrschen.
Bevor ich detailierte auf die Personen eingehe, kommt hier eine kurze Meinung zu “Der schwarze Thron”. Ich bin ehrlich, normalerweise lese ich ein Buch mit einer Geschichte wie dieser, in etwa einer Woche durch. Doch bei diesem Roman war alles anders, ich glaube ich habe insgesamt einen Monat gebraucht für die 444 Seiten. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, mit lesen habe ich kurz vor der Klausurenphase an der Uni begonnen, zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt also. Trotz der teils langen Pausen zwischen den Lesephasen, habe ich es sehr genossen, mich in diese unbekannte, magische und teils auch so grausame Welt zu flüchten. Mein einziges Probelm war nur, dass ich die Personen manchmal durcheinader gebracht habe, was aber an den längeren Pausen lag und nicht am Buch selbst. Auf gewisse Weise habe ich mich mit allen drei Königinnen identiziert und eine Bindung zu ihnen aufgebaut, was für gutes Writing und einen klugen Wechsel der Sicht der Protagonistin spricht. Auch wenn mich diese Bindung machmal etwas verunsichert hat, da die ganze Zeit davon gesprochen hat, dass sich die drei irgentwann töten müssen und nur eine überleben wird. Die Handlung war spannend und hat mich so gefesselt, dass die Zeit und die Seiten nur so flogen und mir erst nach einem Blick auf die Uhr bewusst wurde, wie lange ich tatsächlich gelesen hatte.
Die Hauptcharaktere, um die sich dieser Fantasy-Roman dreht sind, wie man sich schon denken kann, die drei Königinnen.

Dieser Abschnitt soll sich alleine um sie, ihre magsichen Fähigkeiten und auch ein wenig um die Menschen aus ihrem nächsten Umfeld. Beginnen wir mit der Königin, die wir auch als erstes kennen lernen, Katharine. Sie lebt bei den Giftmischern der Arrons, denn sie ist selbst eine Giftmischerin. Zur Erklärung Giftmischer können nicht nur gut mit Giften umgehen, diese kompinieren und mischen, sondern auch Gifte zu sich nehmen, ohne daran zu erkranken, oder gar zu streben. Das hört sich erst einmal iemlich cool an, doch bald wird uns, dem Leser offenbart, dass Katharine so gut wie kein Gift verträgt und sich ihre Gabe noch nicht gezeigt hat.
Die zweite Königin die uns vorgestellt wird, ist Arsinoe, die bei den Naturbegabten in Wolfsquell wohnt. Naturbegabte können nicht nur die Natur beeinflussen, sondern besitzen auch einen Familiaris, ein Tier, das an den Naturbegabten gebunden ist und über ein Band verfügen. Doch wie bei Katharine zeigen sich auch Arsinoes Gaben nur sehr, sehr schwach. Sie besitzt im Gegensatz zu ihrer besten Freundin Jules keinen Familiaris. Jules ist was ihre Begabung angeht, das Gegenteil von Arsinoe, den Jules wird als die stärkste Naturbegabte seit vielen Jahren gesehen, ihr Familiaris ist eine Berglöwin.
Die letzte Königin, der wir begegnen ist Mirabella. Sie wohnt bei den Elementarwandlern, die wie der Name schon vermuten lässt, die vier Elemente und sogar das Wetter kontrollieren können. Anders wie ihre Schwestern ist Mirabella nicht schwach in ihrer Gabe, ganz im Gegenteil, ihre Gabe ist stark.
So viel zu den Hauptcharakteren, die mich auch im zweiten Band überrascht und faszienert haben. Auf die Nebencharaktere werde ich nicht näher eingehen, sonst wird diese Rezesion noch so umfangreich wie die Bücher.
Fazit Band 1: Die Schwestern
Lest die Reihe, ihr werdet es nicht bereuen wenn ihr auf dunkel Fantasy steht und euch von fremden Welten und spannenden Charakteren fesseln lassen wollt.
Achtung! Ab hier beginnen die Spoiler für Band 2: Die Königin
In fogenden gehe ich auf den Wandel der drei Königinnen im Verlauf des zweiten Teils ein.

Zu erst wieder Katherine, nach dem sie zu Ende des ersten Teils in die Schlucht gestossen wurde und sich daraus herausgekämpft hat, erleben wir gleich zu Beginn ihre enorme Veränderung. Auch wenn sich ihre Gabe noch nicht gezeigt hat, nimmt sie immer mehr Gift zu sich und erträgt die Schmerzen ohne jammern. Man bekommt direkt vermitteln, dass etwas nicht stimmt und es sich nicht mehr um Katherine handlet, die wir im ersten Band kennengelernt haben. Etwas dunkles ist in ihr.
Dann Arsinoe, zu erst OMG, diese Wende hätte ich nie kommen sehen. Eine Giftmischerin die vertauscht und zu den Nautrbegabten geschickt wurde. Diese Wendung wird spätestens wichtig, wenn das Jahr des Aufstiegs beginnt und die Königinnen sich bereit machen sich gegenseitig zu töten.
Im Gegensatz zu Arsinoe hat Mirabella, aus meiner Sicht keine große Wandlung durch. Sie bleibt die Gleiche und versucht weiterhin ihre Schwestern und sich zu retten. Das setzt sich durch, bis zum Ende des zweiten Bandes.
Fazit zu Band 2: Die Königin
Ich bin immer noch total begeistert von der Reihe und kann es kaum erwarten, den dritten und vierten Band zu lesen, denn die Geschichte um die drei Königinnen ist noch nicht zu Ende. Beim Lesen habe ich eine Achterbahnfahrt durchgemacht, besonders bei den Szenen, in den sich die drei gegenüber stehen und man den Wahnsinn Katherines in voller Gänze erkennt. Am Ende war ich dann ganz durcheinander, einerseits war ich erleicht, dass alle Königinnen überlebt haben, anderseits bin ich auch deshalb enttäuscht. Es sind zwar Charaktere gestorben, doch waren sie nur Nebencharaktere, die für mich nie besonders interessant waren.
Dennoch wiederhole ich mich, lest die Reihe.