Besser stirbt man nicht
Von Karen Elste
Ist ein audible-Original-Hörspiel, gesprochen wird es von Hanno Koffler. Das Hörbuch hat eine Spieldauer von 9 Stunden und 52 Minuten.
Inhaltsangabe:
Der Tod mag früher einmal ein Mann mit langem Umhang und Sense gewesen sein – heute ist es der Übergangsmanager, der im zeitlosen schwarzen Einreiher seine Klienten mittels App über eine Rolltreppe in die Reinkarnationslotterie schickt. Doch eins ist gewiss: Einen stressfreien Job hat er nicht gerade. Er kann sich nicht genau erinnern, wie lang er schon die Seelen der gerade Verstorbenen mit einer höflichen Standardfloskel auf den Weg in eine neue Dimension schickt. Denn mit dem Tod wurden auch seine Erinnerungen an die Vergangenheit ausgelöscht, Erinnerungen, die sich ihm allerdings immer wieder bruchstückhaft aufdrängen – wer war er, woher kommt er? Als sich die attraktive Erzieherin Feline aus Liebeskummer die Pulsadern aufschneidet, ist der Übergangsmanager zur Stelle, um sie via Rolltreppe ins Jenseits zu befördern. Doch auch auf dem Weg ins Jenseits bleiben technische Probleme nicht aus. Wenn ständig etwas schiefgeht, man warten muss, kommt man zwangsläufig ins Gespräch und damit kommen auch einige Fragen auf. Was passiert nach dem Tod? Was heißt Reinkarnation? Eigentlich ist es ihm nicht gestattet, dies zu beantworten. Doch auch der Tod widersetzt sich den vorgeschriebenen Regeln und so wird dies eine Begegnung, die das Dasein des Übergangsmanagers grundlegend verändern wird.
Meine Meinung:
Vor weg erst einmal etwas zur allgemeinen Stimmung des Hörspiels, sie ist eher ruhig und gemächlich. Man darf nicht auf zu viel Action hoffen. Im Grunde besteht jedes Kapitel des Buches aus einer Begegnung des Todes mit einem oder einer frisch Verstorbenen. Wenige davon triff er wieder, die meisten gehen einfach in die Lotterie und bekommen ein neues Leben. Die Handlung verfolgt auch kein richtiges Ziel, es geht um den Weg und um die Gespräche, die Personen, die man auf dem Weg dorthin trifft. Die unterschiedlichsten Charaktere, jeder mit seiner eigenen Geschichte, mit einem Leben, dass jetzt nicht mehr ist. Dabei werden verschiedene Aspekte des Lebens, des Sterbens und dessen was danach kommt betrachtet. Mir hat das Hörspiel viel Freude bereitet. Nach einem anstrengenden Tag war es genau das richtige. Eine entspannende Episode mit einem leicht depressiven und melancholischen Tod. Den finde ich übrigens eine super Figur. An manchen Tag empfinde ich genau wie er, nur das ich lieber ein Buch lese, statt Serien zu streamen. Was mir auch gut gefallen hat, dass die einzelnen Episoden in sich geschlossen sind und man immer einen guten Zeitpunkt hat um die Erzählung zu stoppen. Nun zu den einzelnen Personen, die der Übergangsmanager zur Reinkarnationslotterie begleitet. Da haben wir die schon oben genannte Feline. Sie hat sich umgebracht. Das ist auch Thema der Unterhaltung zwischen ihr und dem lieben Tod. Ich mag sie auch wenn ich ihre Gründe wirklich nicht nachvollziehen kann, aber da ist wohl jeder anders. Dann gibt es ein Ehepaar, die zusammen gestorben sind und die mich die meiste Zeit über, zum Schmunzeln gebracht. Sie waren wirklich die unterhaltsamten der Toten. Weiter geht es mit der Psychotherapeutin und ihrem Schicksal, sie fand ich mega gut, so stelle ich mir eine gute Therapeutin vor. Ich will nicht zu viel über den Inhalt der einzelnen Kapitel erzählen, ich will euch ja nicht die Freude nehmen, alle miteinander selbst kennenzulernen. Aber etwas möchte ich dazu noch sagen, nach diesem Hörspiel sehen ich Rehe mit in einem ganz anderen Licht.
Ein weiterer großer Pluspunkt des Hörspiels ist der Sprecher, Hanno Koffler. Mit seiner ruhigen tiefen Stimme erzeugte er eine Ruhe, die ich selten bei einem Sprecher empfunden habe.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen, es ist ein gutes Buch, es zählt aber nicht zu meinen absoluten Lieblingsbüchern.