DIE SCHIERE ENDLOSIGKEIT DES EWIG GLEICH UND WIE MICH DAS ZUM SCHREIBEN BRACHTE

Wie viele andere von Euch verbringe ich auch einen nicht ganz so kleinen Teil meiner Zeit auf Instagram und Pinterest. Und eigentlich hatte ich das gar nicht vor, eigentlich wollte ich nur kurze fünf Minuten Pause machen. Doch wie so oft werden aus diesen fünf Minuten schnell zehn und dann denke ich mir, nur noch fünf Minuten und aus diesen fünf Minuten werden schnell nochmal zehn. Ehe ich es dann versehe ist schon eine halbe Stunde vergangen. Manchmal erinnere ich mich dann zurück was ich gerade gesehen habe und kann die einzelnen Bilder und kurzen Clips dann nicht mehr auseinanderhalten. In meinen Feeds befinden sich endlose Clips von Abschmicktutorials (ja, ich schau mir gerne Abschmicktutorials an, das finde ich beruhigend), in denen zum Schluss dann doch die 20 gleichen Produkte von immer neuen Gesichtern verwendet werden. Der zweite Teil meines Feedes besteht aus den Büchern und Bücherregel von Leuten, die genauso viel oder noch mehr lesen, als ich. Doch wenn ich mir die Regale so ansehe, sehe ich immer das Gleiche. Eine Reihe von weißen, cremefarbenen und pastellfarbenen Büchern, der Titel meist schon so kitschig klingen wie der Inhalt des Buches. Nicht das ihr mich falsch versteht, auch ich lese gern mal ein super schnulziges Buch, des Ausgang ich schon kenne bevor ich es überhaupt gelesen habe. Mich stören diese Bücher nicht, mich stört nur die schiere Menge in denen sie auftreten. Ich sehe mir unglaublich viele Pins, Pinnwände und Profile auf Pinterest und Instagram an, doch sehe ich dort selten die Bücher, die ich hauptsächlich und mit größtem Vergnügen lese: Bücher über fantastische Welten, fremde, zauberhafte Orte, weit entfernte Galaxien, Zeiten die noch weit vor uns liegen und mythische Kreaturen, die ich mir kaum vorzustellen wage.

Wo sind die Profile mit den Fantasy- und Science-Fiction-Neuheiten, ob mit oder ohne Liebesgeschichte ist mir erst einmal schnuppe. Finde ich diese Feeds nur nicht oder gibt es sie nicht?

Ich denke, es gibt diese Profile und Feeds. Und wenn ich sie finde werde ich dem weißen Kaninchen in seinen Bau folgen. Doch mich beschäftigt nicht nur welche Bücher gezeigt werden, sondern auch wie sie gezeigt werden. Auf einem weißen Tisch mit einer Kerze daneben und vielleicht noch einem Fell unter dem Buch. Oder die zweite Variante mit einer Hand gehalten vor dem im Hintergrund unscharfen Bücherregal. Und natürlich gibt es noch Option drei, das Buch aufgeschlagen im Bett, die zurückgeschlagene weiße Decke daneben. Ich selbst finde diese Bilder nicht schlecht, sie sind stimmig und wirken auch beruhigend, doch es ist im Grunde immer das Gleiche. Ja, es gibt Ausnahmen von dieser Regel, doch sie sind selten und schwerer zu finden, doch die wenigsten von diesen Ausnahmen zeigen die Bücher, die mich wirklich interessieren.

Viele von euch werden jetzt sagen, dann folg doch direkt den Verlagen, am besten denen, die deine Lieblingsbücher herausgebracht haben. Und meine Antwort darauf ist einfach. Ich folge viele meiner Lieblingsverlagen, doch sehe ich nur selten die Fantasy und Science-Fiktion Lektüren, die mich interessieren würden. Ich sehe weiße Liebesromane und dunkle Thriller.

Und wie ich so durch die Feeds und Pins scrollte, dachte ich mir dann mache ich eben meine eigenen Profile und schreiben meine eigenen Rezessionen zu den Büchern, die mich interessieren. Dieser Gedanke ging genauso schnell wieder wie er gekommen war. Doch ganz vergessen hatte ich ihn nicht. Lesen mochte ich schon seit der Grundschule, auch selbst kleine Geschichten hatte ich schon geschrieben, doch noch nie hatte ich meine Meinung zu einem Buch, geschweige denn zu einer Buchreihe formuliert. In der Schule war das nur selten ein Thema, wir haben Bücher interpretiert und Argumente für Essays gesucht, doch die Meinung zu einem Buch war nur selten gefragt. Dieser Gedanke des selber schreiben und in gewisser Weise auch bewerten, wollte mir dann einfach nicht mehr aus dem Kopf und dann setze ich ihn in die Tat um. An einem ganz normalen Tag, an dem ich wahrscheinlich für die Uni lernen sollte, setze ich mich an meinen Laptop und fing an eine Geschichte, die bis dahin nur in meinem Kopf existierte in eine greifbare Form zu bringen. Ich schrieb einfach drauf los, ohne mir vorher groß Gedanke über die Handlung oder die Charaktere zu machen. Die Charaktere benannte ich nach den erstbesten Namen, die mir in den Sinn kamen, mit dem kurzen Gedanken, wenn ich sie nicht mochte, konnte sie ja schnell geändert werden. Diese ersten Seiten, habe ich noch immer, ich habe seither noch ein paar Mal daran weitergeschrieben, doch dann hatte ich Ideen von anderen Geschichten. Auch diese Ideen waren es mir wert aufgeschrieben und weitergesponnen zu werden. Und mit der Zeit waren unzählige unfertige Geschichten auf meinem Laptop, von denen ich die Hälfte irgendwann gelöscht habe. Jetzt habe ich die Ideen und teilweise ersten Kapitel von vier Geschichten auf meinem Laptop, an denen ich je nach meiner Stimmung weiterschreibe oder auch wieder etwas lösche. Zusätzlich habe ich mir vorgenommen zu üben meine Gedanken über Bücher, die ich gelesen habe zu sortieren und niederzuschreiben. Im Prinzip schreibe ich immer das, worauf ich Lust habe, und ich habe Spaß daran und irgendwann, wenn ich dafür genügend Mut aufbringe mache ich meinen eigenen Blog und ein Instagramprofil dazu.

Und wenn ihr das hier lesen könnt, dann habe ich es geschafft, dann hatte ich Mut